KRISTIN BETHGE
Bolu, Neukölln, 2024
Unter den Linden, Mitte, 2024
Telegraphenamt, Mitte, 2024
M29, Schöneberg, 2024
Golden Hour, Tegel, 2024
Die guten Tage, Literarisches Kolloquium Berlin, Zehlendorf, 2024
Welches Motiv/welche Szene ist für Dich typisch Berlin?
Im Hochsommer: Die Parks mit ihren verschiedenen Grüppchen oder Einzelgängern, die einen am Grillen, die anderen am Ball spielen, am Ausüben einer Performance oder am Kontemplieren. Drei Jugendliche cruisen gemeinsam auf einem Leih-E-Roller durch die Stadt.
Was macht Berlin für Dich einzigartig?
Die Utopie, die die Stadt vorlebt: Ein friedliches Miteinander, das auf Respekt und Toleranz basiert, ermöglicht ein Zusammenleben von vielen verschiedenen internationalen Communities in einer Stadt, in einem Viertel, das auf Länderebene/ in anderen Regionen aufgrund der internationalen Konflikte so nicht vorstellbar wäre. Die Freiheit und Toleranz, welche viele Menschen hier leben und fühlen, und die sie in ihrem Kleidungsstil manifestieren. Den Raum, den Berlin zu bieten hat. Berlin ist großzügig.
Dein Lieblingsort in Berlin ist…
Auf dem Fahrrad. Es ist für mich befreiend, mit dem Rad durch die breiten Straßen Berlins zu fahren. Das erste was ich tue, wenn ich wieder nach Berlin komme und mich glücklich über alles macht. Am Wasser – sei es an der Spree, an den Kanälen oder an einem der Seen in oder außerhalb der Stadt. Wasser tut gut für die Augen, beruhigt, erfrischt und gibt mir das Gefühl von der weiten Welt (jedenfalls ein bisschen). Das Haus der Kulturen der Welt. Ich mag die Ausstellungen, und die Konzerte auf der Terrasse im Sommer, und dass es im Grünen liegt.
KRISTIN BETHGE studierte Kommunikationsdesign mit Schwerpunkt Fotografie und Kunst an der Hochschule Mainz mit einem Auslandsjahr an der Kunsthochschule EAV Parque Lage in Rio de Janeiro, Brasilien. Seit 2016 beschäftigt sich Bethge mit der Beziehung von Mensch und Natur im Kontext von Erinnerung und Identität in Brasilien, Guinea-Bissau und São Tomé. 2021 erhielt Bethge das VG Bild-Kunst Stipendium für ihr Projekt Day of Tomorrow — Jugend in Guinea-Bissau. 2022 folgt das Sonderstipendium Initial 2 der Akademie der Künste Berlin für das Projekt Aura Djombo, das konventionelle Erzählungen über Widerstandsbewegungen in Guinea-Bissau, Deutschland und Portugal hinterfragt. Bethge arbeitet für Magazine wie M Le Monde Magazine, ZEITmagazin, Monocle, Wall Street Journal and The Guardian. Sie lebt und arbeitet in Berlin und Rio de Janeiro.